Beim Jahresempfang der Deutschen Bank im Concert Noble in Brüssel bekennt sich John Cryan, der Vorstandsvorsitzende, als Pro-Europäer. Im Mittelpunkt seiner Rede steht die neue Ausrichtung der Deutschen Bank, die gestärkt aus der Krise gelangen soll, trotz noch nicht ausreichend stabiler Märkte.
Er plädiert für Freihandel anstelle von Protektionismus und viel zu oft angestrebter globaler Abschottungen.
+70-Jahre Kolpingfamilie Sindlingen+
Zur Auftaktveranstaltung für die Feiern zum 70. der Kolpingfamilie Frankfurt-Sindlingen kommen zahlreiche Gäste ins Gemeindehaus. Grußworte halten u.a. der Stadtverordnetenvorsteher Stephan Siegler, Stadtrat Markus Frank, Landtagsabgeordnete Uwe Serke sowie die Pfarrer Albrecht Seelbach und Wolfgang Steinmetz. Unser Dank gilt dem Leitungsteam unter Stefan Löllmann sowie dem "Löwen von Zeilsheim", Ex-MdL Alfons Gerling. Hier wurde jahrzehntelang religiöse, kulturelle und soziale Arbeit erfolgreich geleistet. Ich referiere über die Werte der EU, die der gesellschaftliche Kitt sind. Sie sollen Orientierung auch für das Handeln des Einzelnen geben. Ihre Umsetzung ist oft gelungen, lässt jedoch in vielen Mitgliedstaaten noch zu wünschen übrig. Umso wichtiger, wenn Menschen Verantwortung übernehmen und sich ganz im Sinn von Adolph Kolping engagieren: "Anfangen ist oft das Schwerste, aber treu bleiben das Beste."
+Rede zum Jahresbericht der EZB 2015: Geldpolitik nicht ohne Strukturpolitik!+
+ Besuch an der Deutschen Börse – unser Parkett der Zukunft für Frankfurt +
Heute habe ich die Deutsche Börse in Frankfurt besucht. In einem mehrstündigen Gespräch habe ich mich über die Rolle und die Bedeutung der Deutschen Börse für den Finanzplatz Frankfurt und die strategischen Vorhaben der Markt- und Risikosteuerung informiert.
Wir debattierten ausführlich über die bevorstehende Fusion mit der Londoner Börse LSE. Kritisch haben wir über Risiken und Vorteile gesprochen. Dabei standen im Mittelpunkt: die Fusion, zukünftige Projekte mit FinTechs und deren Förderung, Arbeitsplatzsicherung und Schaffung neuer Arbeitsplätze, die Ausrichtung der Börse auf globaler Ebene, Übernahmerisiken aus den USA und die Bedeutung für die Europäische Union mit dem Fokus Richtung Asien, Nordamerika und Südamerika.
Ich spreche mich persönlich für die bevorstehende Fusion der Deutschen Börse mit der LSE London aus – und damit für einen starken Finanzplatz Frankfurt als nationales und internationales Finanzzentrum der Europäischen Union, das jetzt schon ein währungspolitisches Zentrum mit dem Sitz der Europäischen Zentralbank und der Bundesbank ist und hoffentlich bald auch mit dem Sitz der Europäischer Bankenaufsicht, dessen Umzug von London nach Frankfurt von vielen Akteuren unterstützt wird.
Mit dem Standort Frankfurt sind wir bereits ein wichtiges Tor zur größten und stärksten Volkswirtschaft Europas. Vor diesem Hintergrund unterstütze ich den politischen Wunsch der Hessischen Landesregierung, auch nach der Fusion einen Hauptsitz innerhalb der EU und in Frankfurt anzusiedeln.
Unabhängig von dieser Fragestellung, bleiben die Deutsche Börse sowohl als auch die LSE steuerpflichtig in ihren jeweiligen Sitzländern. Die Kontinuität wird aufrechterhalten, mit ausgeglichener Verteilung der zentralen Unternehmensfunktionen auf beiden Seiten. Es gibt keine negativen Veränderungen bei bestehenden lokalen Börsen, Rechtseinheiten und Angeboten. Beide Finanzzentren und auch das lokale Geschäft wird weiterhin eine wichtige Rolle spielen wie bis jetzt.
Wir in Frankfurt werden von der Fusion profitieren. Wir schaffen eine Liquiditätsbrücke und kreieren nicht nur eine Reihe von Vorteilen für Investoren – sondern besonders auch für kleinere und mittelständische Unternehmen, dem Rückgrat der europäischen Wirtschaft, durch die Erweiterung von Finanzierungsmöglichkeiten und somit Wachstumspotential. Dies kann strukturell einen enormen gesellschaftlichen Mehrwert darstellen.
Frankfurt wird als nationales und internationales Finanzzentrum gestärkt und es wird weiterhin die Position von bestehenden Geschäftsbereichen, wie zum Beispiel der Eurex Clearing oder der Clearstream, hervorgehoben. Wir müssen uns vor Augen führen, dass die Deutsche Börse im globalen Wettbewerb aktuell den Anschluss verliert. Von einst Platz eins mit Hinsicht auf Marktkapitalisierung, ist das Unternehmen mittlerweile auf Platz vier im globalen Kontext abgerutscht. Wir müssen mit den USA, Asien und Lateinamerika auf einer Augenhöhe sein. Dies können wir nur mit einer starken europäischen Börse schaffen.
Mit der Fusion denken wir globaler und schaffen einen wegweisenden und wertsteigernden Zusammenschluss zugunsten von Europa, zugunsten von Deutschland und damit für unser Frankfurt. Frankfurt ist heute bereits stark aufgestellt, aber muss für eine erfolgreiche Zukunft weiter gestärkt werden. Dies können wir nur mit einer europäischen Marktinfrastruktur schaffen, die auf globaler Ebene wettbewerbsfähig ist – eine Marktinfrastruktur, die aufgestellt ist, um die Initiative der Europäischen Kapitalmarktunion eine Realität werden zu lassen.