Zu Gast beim Hessischen Rundfunk in der Sendung Schlossplatz 1: Was ist uns Europa wert?

Unter folgenden Link ist die Sendung auf der Seite des Hessichen Rundfunks abrufbar:

https://www.hr-fernsehen.de/sendungen-a-z/video-59346.html

 

Mit Großbritannien verlässt ein Nettozahler die EU. Gleichzeitig wollen die Europäer mehr für den Grenzschutz und für die innere Sicherheit ausgeben. Die Finanzierung der EU muss neu verhandelt werden – und das betrifft auch Hessen. Denn dorthin fließen jährlich Millionen für die Landwirtschaft und die regionale Entwicklung. Während Deutschland schon zugesagt hat, mehr in die EU zu zahlen, lehnen andere Länder wie Österreich und die Niederlande das strikt ab und fordern, dass Haushalt und Aufgaben der EU beschnitten werden. Was ist uns Europa wert, darüber diskutiert Ute Wellstein mit den hessischen Europa-Abgeordneten Thomas Mann, CDU Martina Werner, SPD Martin Häusling, Bündnis 90/Die Grünen und Julia Reda, Piratenpartei

+ Brexit-Informationen vor dem Beschäftigungsausschuss +

+ Brexit-Informationen vor dem Beschäftigungsausschuss +

Der Verhandlungsführer des Europäischen Parlaments für den Brexit, Guy Verhofstadt (Belgien), berichtet im EMPL-Ausschuss über den Sachstand der Gespräche der EU mit Großbritannien, die von Michel Barnier verantwortet werden.

Ich frage nach der sozialen Sicherheit der europäischen Arbeitnehmer, die in Großbritannien beschäftigt sind, ebenso nach der künftigen Grenzziehung zwischen der Republik Irland und der Provinz Nordirland. Wir Europaabgeordnete werden regelmäßig über die Brexit-Verhandlungen aus erster Hand informiert.

+Vertrauen in der EU 27 schaffen+

Genau das brauchen wir: Eine Gemeinschaft, die stark ist, weil sie zusammenhält. Angela Merkel und Emmanuel Macron werden die Voraussetzungen für neues Vertrauen in der EU 27 schaffen. Die EU-Kommission und das Europäische Parlament werden diesen Weg mit aller Kraft unterstützen. Vive l' Europe!

Beuch bei der JU Main-Kinzig

Weißbuch, Brexit, Türkei, Wahlen in Frankreich und den Niederlanden, internationaler Terrorismus, Interrail-Ticket, Erasmus…

Viel Gesprächsstoff hatten wir gestern beim #JU-Stammtisch mit unserem Europaabgeordneten Thomas Mann in Hanau.

Mit ihm haben wir gemeinsam über aktuelle Themen innerhalb der EU, aber auch darüber gesprochen, wie aus unserer Sicht das künftige #Europa aussehen kann.

 

+„Der Brexit kann eine Chance sein“+

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Interview mit dem Europaabgeordneten Thomas Mann

Der Europaabgeordnete Thomas Mann spricht darüber, was sich jetzt in der EU ändern soll.

Die Europäische Union ist nach der Brexit-Entscheidung in Großbritannien in Aufruhr. „Wie soll es weitergehen?“, fragen sich die Politiker in Brüssel und in den Hauptstädten. Der hessische Europa-Abgeordnete Thomas Mann (CDU) erklärt im Interview, wie er sich die Zukunft der EU vorstellt. Er nimmt vor allem die Mitgliedsstaaten in die Pflicht. Die Fragen stellte Sven Weidlich.

Soll die EU in den Verhandlungen über den Ausstieg der Briten Härte zeigen oder Nachsicht üben?

THOMAS MANN: Wir müssen Härte zeigen. Es kann keine Mitgliedschaft light geben und keine Sonderregelungen, wenn ein Land sich entschieden hat, die EU zu verlassen. Wenn wir jetzt in die Knie gingen und sagten, „liebe Engländer, bleibt doch an Bord, vielleicht gibt es noch einen Ausweg für Euch“, dann hätten wir das Schlimmste zu befürchten, nämlich einen Nachahmungseffekt in anderen Mitgliedstaaten. Das muss verhindert werden!

Es gibt auch in anderen Mitgliedstaaten Vorbehalte gegen Brüssel. Die EU hat einen sehr schlechten Ruf. Wie kann Brüssel den verbessern?

MANN: Ich würde mir wünschen, dass die Politiker in den Mitgliedstaaten auch über Fortschritte in der europäischen Politik sprechen. Wenn Dinge erfolgreich laufen, sagen sie: „Wir haben gegen andere Länder große Erfolge erstritten.“ Wenn etwas Negatives passiert, wird gesagt: „Das sind die schrecklichen Europäer.“ Dann wird gern alles in Frage gestellt. Es stimmt: Wir haben in Europa eine Menge Bürokratie. Aber diese ist von den Mitgliedstaaten oft genau so gewollt. Denn die Länder wünschen, dass wir uns in Brüssel um den Umweltschutz, den Wettbewerb oder die Bankenkontrolle kümmern. Das Ganze muss in Paragrafen gegossen werden, das geht nicht anders. Die Europäische Kommission hat in den vergangenen Jahren hinzugelernt. Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat gesagt, er wolle erreichen, dass wir uns nicht mehr in jeden Kleinkram einmischen.

Aber hat Juncker das auch eingelöst?

MANN: Ja, er hat im Rahmen des Refit-Programms eine Liste von über 150 konkreten Projekten vorgelegt, welche die Kommission nicht weiter behandelt. Darunter ist eines, das mir wichtig ist, nämlich die Bodenverkehrsdienste an Flughäfen. Ich war dagegen, bei ihnen mehr Wettbewerber zuzulassen, da es die Gefahr gab, dass Billiganbieter profitieren würden. Junckers Entscheidung ist genau richtig. Es müssen die großen Themen behandelt werden, zum Beispiel die Flüchtlingsfrage. Dabei muss die Kommission Führungsqualität entwickeln, und das hat sie getan.

Aber viele Länder bremsen und wollen keine Flüchtlinge aufnehmen.

MANN: Das ist vielleicht das Gravierendste von allem: der Mangel an Solidarität. Europa scheitert aus meiner Sicht nicht daran, dass wir schwache Institutionen hätten. Europa scheitert daran, dass viele Mitgliedstaaten auf ihre nationale Souveränität bestehen und damit die europäische Einigung boykottieren. So entsteht bei den Bürgern der Eindruck, die Europäer seien weit weg von der Basis und versuchten, Dinge durchzusetzen, die mit der Lebenswirklichkeit des Einzelnen nichts zu tun haben. Dieser Eindruck ist falsch! Im Europäischen Parlament werden zum Beispiel alle Ausschuss- und Plenarsitzungen im Internet übertragen und sind daher für jeden abrufbar. Mehr Transparenz geht nicht!

Sie plädieren also für eine stärkere Integration. Aber ist das jetzt das richtige Signal, nachdem die Briten zum Ausdruck gebracht haben, dass sie keine stärkere Integration wollen, im Gegenteil?

MANN: Integration bedeutet doch, dass gemeinsam entschieden wird. Beim Thema Umweltschutz haben es die meisten Länder kapiert, aber noch können wir nicht überall durchgreifen. Auch beim Thema Banken ist Zusammenarbeit wichtig. Gemeinsam müssen wir ebenso gegen Steuervermeidung bei internationalen Unternehmen vorgehen. Die Sonderausschüsse Taxe1 und Taxe2 des Europaparlaments, denen ich angehört habe, werden in der kommenden Woche in Straßburg ihre Ergebnisse vorlegen. Einzelne Mitgliedstaaten könnten das nicht leisten. Dafür brauchen wir Europa.

Können Sie weitere Beispiele nennen?

MANN: Verkehrsprojekte oder die Belange von Arbeitnehmern. Die Bürger dürfen nicht zu kurz kommen. Europa hat beispielsweise sechs Milliarden Euro im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit eingesetzt. Auch die Armutsbekämpfung wird durch europäische Projekte gefördert.

Wo sollte sich Europa nicht mehr einmischen?

MANN: Ich halte das Ansinnen der Kommission für unerträglich, dass der deutsche Meisterbrief in Frage gestellt wird, weil man einheitliche europäische Regeln schaffen will. Der Meisterbrief muss aus Gründen der Qualität unbedingt Bestand haben. Die Kommission wollte auch eine Neuregelung bei den Betriebsrenten durchsetzen, um die Mobilität in Europa zu fördern. Allein in Deutschland hat das Betriebsrenten-System ein Volumen von mehr als 450 Milliarden Euro. Bei den Beratungen im Europäischen Parlament habe ich den Kolleginnen und Kollegen eine Reihe von Argumenten geliefert und war erfolgreich. Wir müssen generell stärker herausarbeiten, welche Kompetenzen bei den Mitgliedstaaten bleiben sollen. Darüber wird schon lange diskutiert, aber es gibt noch keinen Konsens.

Was muss Europa darüber hinaus tun, um wieder positiv wahrgenommen zu werden? Seit einer ganzen Weile jagt ja eine Krise die nächste.

MANN: Wir brauchen mehr emotional besetzte Themen. Ein aktuelles Beispiel: Wir wollen in Europa eine gemeinsame Küstenwache schaffen. Manche sagen, das sei eine Bagatelle, aber das stimmt nicht. Wir müssen erreichen, dass unsere Außengrenzen besser geschützt werden. Europäische Institutionen müssen in den Ländern aktiv werden können, wenn es Defizite gibt. Auf diese Art könnten wir den Bürgern klarmachen: „Wir haben verstanden. Wir sorgen dafür, dass wir den Schengen-Raum erhalten.“ Außerdem braucht Europa Gesichter. Wir benötigen Politiker, die Zeichen setzen wie zum Beispiel Angela Merkel heute und Helmut Kohl oder Helmut Schmidt früher. Natürlich muss man sich darum kümmern, dass bei allen Entscheidungen in Berlin auch die kleineren Länder mitgenommen werden. Es darf nicht heißen: „Das ist das Diktat der Großen.“

Wie bekommt man es hin, dass die EU-Länder wieder solidarisch handeln, anstatt egoistisch nur auf die eigenen Interessen zu schauen?

MANN: Ich denke, viele merken jetzt, was der Brexit wirklich bedeutet. In Großbritannien gibt es zurzeit ein böses Erwachen. Der Brexit kann für uns auch eine Chance sein, darüber nachzudenken, ob es nicht einen echten europäischen Mehrwert gibt. Und ob es nicht wichtig ist, ihn zu verteidigen.

Was glauben Sie, wo wird die EU in fünf Jahren stehen?

MANN: Ein Schock kann etwas Positives sein. Wenn wir aus dem Brexit das Richtige lernen, bekommen wir auf jeden Fall ein gestärktes Europa. Dazu gehört eine klarere Aufteilung, was die notwendigen Aufgaben auf der europäischen Ebene und auf den nationalen Ebenen sind. Staats- und Regierungschefs werden nicht mehr so oft einstimmig entscheiden, Mehrheitsentscheidungen an der Tagesordnung sein. Ansonsten kommen wir nicht voran.

Artikel vom 01.07.2016, 03:00 Uhr (letzte Änderung 02.07.2016, 02:51 Uhr)

Artikel: http://www.fnp.de/nachrichten/politik/bdquo-Der-Brexit-kann-eine-Chance-sein-ldquo;art673,2089221

© 2016 Frankfurter Neue Presse

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

+ EU-Kenner Thomas Mann erklärte den Hünfelder Wigbertschülern den Brexit +

Hünfeld 28.06.2016
 
Ein Thema, viele Unklarheiten: Thomas Mann, der seit mehr als 20 Jahren für die CDU im Europäischen Parlament sitzt, stellte sich am Montag den Fragen der Wigbertschüler. Vor allem der Ausstieg der Briten aus der EU war Thema.

Von unserem Redaktionsmitglied Ricarda Dieckmann

Dass der Besuch des EU-Parlamentariers nur wenige Tage nach dem Brexit-Referendum stattfand – ein glücklicher Zufall. Denn mit Thomas Mann hatten die etwa 90 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe einen Diskussionspartner, der mit den Strukturen der Europäischen Union bestens vertraut ist. Der Hesse sitzt seit 1994 für die Europäische Volkspartei im Europäischen Parlament in Straßburg.

Thomas Mann: „Ein bisschen EU geht nicht“

Wie sehr der EU-Ausstieg der Briten die Hünfelder Schüler beschäftigt, war an den zahlreichen Fragen erkennbar, die die Mädchen und Jungen dem Gast stellten. Zerfällt die EU nun? Gibt es nun eine Kettenreaktion? Und sowieso: Wie soll der Ausstieg aussehen? „Out ist out. Punkt“, sagt Thomas Mann dazu. Beim Brexit müsse man eine klare Linie ziehen – und das möglichst schnell. Das heißt: Ohne eine EU-Mitgliedschaft dürfe es auch keine Privilegien mehr für Großbritannien geben. „Ein bisschen Binnenmarkt, ein bisschen Dienstleistungsfreiheit – das geht nicht.“ Denn machte man Großbritannien diese Zugeständnisse, könnte ein Domino-Effekt folgen. Dann kämen andere Staaten auch auf die Idee, sich aus der EU auszuklinken.

Angst vor Kettenreaktion

„Die Engländer werden Zollverhandlungen führen müssen – und zwar mit jeden einzelnen der 27 EU-Staaten“, prognostiziert Mann. Dabei könnten sich die Briten nicht darauf verlassen, wie die Schweiz oder Norwegen von Sonderregelungen profitieren zu können. Genau das könnte EU-Staaten dazu animieren, ebenfalls auszusteigen – und das soll auf jeden Fall vermieden werden. Immer wieder kehrte die Diskussion zu den Stichworten Kettenreaktion und Domino-Effekt zurück.

Autofahrt mit Euro-Skeptiker Nigel Farage

Was dem Abgeordneten große Sorgen bereitet, ist der Rechtsruck in Europa. Verstehen kann er die Denkweise der Rechtspopulisten nicht. „Ich mag Deutschland und ich mag Europa. Und ich sehe darin absolut keinen Widerspruch“, stellte Mann klar. Einer der Protagonisten des Rechtsrucks, der in diesen Tagen besonders viel Aufmerksamkeit bekommt, ist Nigel Farage. Der Brite ist Vorsitzender der Ukip und Brexit-Befürworter. Thomas Mann teilt gelegentlich das Taxi mit Farage, wenn er zwischen Flughafen und Parlament unterwegs ist. „Nigel Farage kann gut reden, ist aber ein Polemiker ohnesgleichen“, schilderte Mann. „Das zeigen Aussagen wie: ‚Wir haben eine Schlacht gewonnen, aber noch nicht den Krieg‘.“

 

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Link zum Artikel der Fuldaer Zeitung:

http://www.fuldaerzeitung.de/artikelansicht/artikel/5262153/regional+huenfeld/eu-kenner-thomas-mann-erklarte-den-hunfelder-wigbertschulern-den-brexit

 

+ Nach der Brexit-Entscheidung: im Bundestag in Berlin +

+ Nach der Brexit-Entscheidung: im Bundestag in Berlin +
 
Heute früh stand das Ergebnis der Abstimmung über den Verbleib der Briten in der EU. Es gab es eine, wenn auch knappe, Mehrheit für den Brexit.
Mit meinen MdEP-Kollegen Elmar Brok und Sven Schulze nahm ich an der Sitzung des Europaausschusses des Deutschen Bundestages teil. Wir sind uns einig: Out ist Out – Nachverhandlungen und Sonderwege darf es nicht geben und erst recht nicht eine Mitgliedschaft light.
Möge es gelingen, dass die anderen 27 endlich enger zusammenarbeiten, sich auf den Mehrwert der EU besinnen und das den Bürgern deutlicher denn je vermitteln.
 
 
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+ Schulbesuch am Ulrich-von-Hutten-Gymnasium in Schlüchtern +

Spannende Debatte mit den Schülerinnen und Schülern des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums in Schlüchtern, kurz vor der Entscheidung in Grossbritannien, in der EU bleiben oder austreten zu wollen. Gemeinsam mit meinem Landtagskollegen Michael Reul sprechen wir auch über die unterschiedlichen Standpunkte in den EU-Mitgliedstaaten zur Flüchtlingsintegration, zu TTIIP und dem derzeitigen Trend, Probleme national statt europäisch-solidarisch lösen zu wollen.

 

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+ Brexit: Die Briten würden uns fehlen +

 

EUROPAUNION: Was ein Ausstieg Großbritanniens aus der EU bedeuten würde

Brexit: Die Briten würden uns fehlen

BERGSTRAẞE. "Wir würden einen Bündnispartner verlieren", sagte der Europaabgeordnete Thomas Mann (CDU), als er jetzt in Bensheim über die Konsequenzen eines "Brexit" sprach. Seine Zuhörer musste Mann nicht überzeugen. Die Gäste der parteiunabhängigen Europa-Union wissen, dass Europa ein Garant für Frieden und Freiheit ist. Doch wie die Briten am 23. Juni entscheiden, ist schwer vorherzusagen. Nach Auskunft der Buchmacher bleibt Großbritannien Mitglied der EU, die Umfragen sagen das Gegenteil.

"Wer raus ist, ist raus", so der Europaabgeordnete für die Zeit nach einem möglichen Austritt Großbritanniens. Er meint, es wäre ein herber Verlust für die Menschen, den sie erst nach ihrer "Bauchentscheidung" zu spüren bekämen. Nach dem Vortrag von Mann entwickelte sich eine lebhafte Diskussion.

Kai Buch, 20 Jahre lang Vorsitzender des deutsch-englischen Freundeskreises Bensheim-Amersham, beschrieb die Zerrissenheit auf den britischen Inseln. Während die Engländer die EU verlassen wollten, seien die Schotten überzeugte Europäer – genau wie die Nordiren. Innerhalb von Wales stünden sich Befürworter und EU-Gegner in etwa gleichstark gegenüber.

Der Kreispolitiker Roland von Hunnius (FDP) meint, ein Austritt der Briten komme einer Niederlage des Wirtschaftsliberalismus gleich. Außerdem fürchtet er einen Nachahmungseffekt: Polen und Ungarn könnten dem Beispiel der Briten folgen. Wolfgang Freudenberger, Vorsitzender der Europa-Union im Kreis Bergstraße, kritisierte die Staaten, die Europa wie einen Kuchen sehen, aus dem sie sich die Rosinen herauspicken können.

Thomas Mann gab einem Diskussionsteilnehmer recht, der bei vielen Europapolitikern die emotionalen Aspekte vermisste. Mann lobte den Parlamentspräsidenten Martin Schulz (SPD) und Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker (EVP), die nicht nur mit dem Verstand, sondern auch mit dem Herzen für Europa kämpften. Doch auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der französische Staatspräsident François Hollande (PS) seien sich – trotz unterschiedlicher politischer Herkunft – ihrer gemeinsamen Verantwortung für Europa bewusst.

Der Bauunternehmer Edmund Scheidel, Präsident des TSV Amicitia Viernheim, vermisst in Europa die Kämpfer für eine soziale Marktwirtschaft. Wenn die mittelständische Wirtschaft und die Mittelschicht in der Bevölkerung durch Deregulierung immer weiter in die Enge getrieben werden, seien sie kaum noch von den Vorzügen eines vereinten Europa zu überzeugen, sagte Scheidel.

Überzeugte Europäerinnen sind die drei Schülerinnen Hannah-Lea, Lea und Hannah Adam. Sie besuchen die Liebfrauenschule und waren mit ihrer Lehrerin Eva-Maria Berg zur Europaunion gekommen. Alle drei waren zum Schüleraustausch in Großbritannien. Sie würden die Briten vermissen. ai

Samstag, 18.06.2016