Wir nehmen Abschied im Europäischen Parlament in einer der Lieblingsstädte von Helmut Kohl, Strassburg. EP-Präsident Antonio Tajani erinnert an das Erbe des Ehrenbürgers Europas, der entscheidend mithalf, Nationalismus zu überwinden und die europäischen Institutionen näher an die Bürger zu bringen. Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker würdigt den "Nachkriegs-Giganten" und seine perspektivische Politik. Der Einsatz habe auch dem Euro als Element der Friedenspolitik gegolten. Helmut Kohl habe nie nur die grossen Mitgliedstaaten im Visier gehabt, sondern immer die kleinen einbezogen.
Bill Clinton, der sich mit Helmut Kohl bestens verstand, spricht von dem Freund, der eine Welt wollte, in der keiner den anderen dominiere. Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron spricht vom Menschen, ohne dessen Erfahrungen "wir nie hier wären." Kohl habe mutige Entscheidungen getroffen, oft gegen anfängliche Mehrheitsmeinungen. Angela Merkel beschreibt eindrucksvoll den, der Umbrüche mitgestaltet hat, mit einem feinen Gespür für das Machbare. Dieser den Menschen zugewandte Politiker habe den Bürgern in der DDR viel Kraft gegeben. Helmut Kohl wollte die Einheit und es gelang ihm, die Sorgen vor dem wiedervereinten Deutschland zu zerstreuen.
Ein denkwürdiger Tag hier im EP mit bedeutsamen, ja großen und dabei sehr persönlichen Reden.