+++ TAXE-Ausschuss geht in die zweite Runde +++

Der TAXE Sonderausschuss hat seine Arbeit mit der Abstimmung in der November-Plenarwoche in Straßburg beendet. Der Bericht wurde mit großer Mehrheit im Europäischen Parlament aufgenommen. Dazu finden Sie meine Stellungnahme unter folgenden Link weiter unten.

Gestern hat das Europäische Parlament in Brüssel beschlossen, dass der TAXE-Ausschuss in die zweite Runde geht. Mit dem TAXE 2-Sonderausschuss wollen wir in den kommenden sechs Monaten die Unterlagen sichten und behandeln, die uns bisher nicht zur Verfügung standen.

Ich werde auch diesem Sonderausschuss angehören und freue mich auf diese Herausforderung. In den EU-Mitgliedstaaten muss endlich mehr Fairness im Steuerwettbewerb entstehen – zugunsten unserer Bürgerinnen und Bürger sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen.

Link: Stellungnahme Thomas Mann MdEP:

 Stellungnahme Thomas Mann TAXE 2

 

 

 

TTIP Statement – Thomas Mann MdEP

IMG_7978

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

täglich erhalte ich Anfragen von Bürgern, die sich besorgt über das TTIP-Abkommen zeigen. Im Europäischen Parlament und bei Veranstaltungen in Hessen haben wir etliche Debatten geführt. Einen Teil der Bedenken teile ich, habe jedoch den Eindruck, dass gezielt Fehlinformationen in die Welt gesetzt werden, um differenzierte Meinungen zu verhindern.

Grundsätzlich begrüße ich die Idee des Freihandels als ein Element der globalisierten Welt. Die Europäische Kommission führt die Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten im Auftrag der EU. Wir Europa-Abgeordnete haben Druck auf die Kommission ausgeübt, sodass ein Großteil der verhandelten Texte mittlerweile im Internet veröffentlicht und frei einsehbar ist. Diese Transparenz trägt zur Versachlichung der Debatte bei und macht deutlich, dass die Zeiten von “Verhandlungen hinter verschlossenen Türen” vorbei sind. Erstaunlich finde ich allerdings, dass die Anzahl der Abrufe dieser Informationen ausgesprochen gering ist.

Massenmails, die pauschale Urteile enthalten, sind destruktiv. Viele Themen zu TTIP sind wegen ihres Umfangs und ihrer Komplexität weder mit einem Ja noch mit einem Nein zu entscheiden. Meine Kolleginnen und Kollegen der CDU-CSU-Fraktion im Europäischen Parlament nehmen die Befürchtungen der Bürger ernst und wollen Misstrauen, Unklarheiten und Widersprüche aus dem Weg räumen.

Vom Freihandelsabkommen erhoffen wir uns wirtschaftlichen Aufschwung für eine Vielzahl von Branchen, der allen zu Gute kommen soll. In über 130 Staaten gibt es bereits 3.000 ähnlich gelagerte Abkommen. In den Verhandlungen mit den USA ist es zwingend notwendig, dass unsere hohen europäischen Sicherheits-, Hygiene – und Qualitätsnormen nicht abgebaut werden. Unser Niveau an Schutzmaßnahmen darf nicht abgesenkt werden. Amerikanische Risikotechnologien wie Fracking oder Gentechnik sollen keinen Einzug bei uns halten.

Die öffentliche Daseinsvorsoge bleibt garantiert – einen Abbau der Kompetenzen unserer Kommunen wird es nicht geben! Die lokale Wirtschaftsförderung muss ihre Existenzberechtigung behalten. Verbraucher- und Umweltschutz werden nicht an das amerikanische Niveau angepasst. Ausgeklammert bei den Verhandlungen sind der Kultur – und der Medienbereich.

Ich bin gegen private Schiedsgerichte. Wir benötigen dagegen öffentliche Schiedsgerichte, die Rechtschutzsicherheit beiden Streitparteien bieten. Sie haben sich in jedem Fall an Recht und Gesetz unserer EU-Mitgliedstaaten orientieren. Auf lange Sicht sollen Streitverhandlungen vor einer neu einzurichtenden gerichtlichen Institution stattfinden, etwa einem Europäischen Handelsgerichtshof mit einem ordnungsgemäßen Instanzenzug.

Ich freue mich, dass es gelungen ist, im Europäischen Parlament eine ausführliche Debatte zu führen und nicht nur im Freihandelsausschuss. Über 14 Fachausschüsse, darunter meine beiden für Beschäftigung und Soziales sowie Wirtschaft und Währung, haben Anhörungen durchgeführt und eigene Berichte verabschiedet.

Derzeit findet die neunte Verhandlungsrunde in den USA statt. Als “geistige Wegzehrung” hat die Kommission Positionen aus dem Europäischen Parlament mit im Gepäck. Ich setze darauf, dass die Befürchtungen von Jugendlichen, aus den kleinen und mittelständischen Unternehmen und von etlichen erfahrenen Bürgern ausgeräumt werden können. Bevor wir als Abgeordnete, die nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden, ihr Gesamturteil finden, werden wir die Verhandlungstexte gründlich durchforsten. Dies ist unser Beitrag zum demokratischen Prozess. Erst danach werde ich meine persönliche Entscheidung treffen – im Sinne der Bürger.

Thomas Mann MdEP

“Ich kaufe nicht am Sonntag!”

EU-Parlamentarier, Die Allianz für den freien Sonntag  und KAB üben scharfe Kritik an Wirtschaftskampagne

“Ich kaufe nicht am Sonntag!”

Köln/Brüssel 02. Juni  – Wer sich auch am Sonntag ganz dem Kaufrausch hingeben will,  sollte sich umgehend nach Brüssel aufmachen. Um den Kauf-Konsum anzukurbeln, hat die Stadt die Sonntags-Öffnungszeiten soeben drastisch gelockert und wirbt für ihr zweifelhaftes Geschäftsmodell mit großflächigen Plakaten im gesamten Stadtgebiet unter dem Titel: I shop on sundays!

EU-Parlamentarier und Sozialexperten sind entsetzt. “I don´t shop on sundays!”, empört sich die österreichische EU-Abgeordnete Evelyn Regner von den österreichischen Sozialdemokraten. “Vor allem große Unternehmen drängen derzeit massiv auf eine weitere Öffnung des Arbeitsmarktes am Sonntag. Diesem Wunsch sollten wir nicht nachgeben, auch im Sinne einer wichtigen Bremse für unseren beschleunigten Lebensstil.” Regner und ihr Kollege,  der deutsche EVP-Abgeordnete Thomas Mann, luden jetzt Experten und Fachverbände zu einer Veranstaltung in das EU-Parlament zum “Arbeitsfreien Sonntag” ein. “Wir brauchen eine Zeit des Innehaltens, für sich selbst, für die Familie und für Freunde”, betont Mann. “Was ist uns mehr wert, der Konsum oder soziale Zusammenhalt?”  Regner und Mann sind Mitbegründer der europäischen Arbeitsgruppe “Work-Life-Balance”, unter deren Dach sich neben weiteren EU-Parlamentariern, Sozialverbände, auch Wirtschaftsvertreter versammelt haben. “Auch in Deutschland sägen Wirtschaft, Handel und Politik weiter eifrig am Sonntagsschutz”, trotz einschlägiger Urteile von Bundesgerichten,” erklärt Hannes Kreller von der “Allianz für den freien Sonntag”. “Immer mehr EU-Abgeordnete kommen zu der Überzeugung, daß mit dem Verlust des Sonntags als arbeitsfreien Tag auch ein großes Stück europäische Kulturgeschichte verkauft wird!” Die Bundesvorsitzende der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung KAB, Regina-Dolores Stieler-Hinz warnt davor, daß einmal mehr Frauen zu den Benachteiligten des Sonntags-Shoppings gehören. “Offenbar meint die Wirtschaft, für ihren Profit uns auch noch den letzten Tag der Woche abpressen zu wollen. Das hat nichts mit Freiheit zu tun, sondern ist der pure Konsumterror. Der Sonntag muß Ruhepunkt bleiben; gerade für Frauen, die ohnehin schon mehr und mehr unter prekären Arbeitsverhältnissen und Niedrigstlöhnen leiden.” Der Zeitsoziologe und Beschleunigungstheoretiker Professor Hartmut Rosa von der Universität Jena betonte auf der Veranstaltung,  daß  der freie Sonntag Menschen vor völliger Erschöpfung schütze. «Burnout- und Depressionen entstehen dann, wenn kein Ende der To-Do-Liste in Sicht ist. An An freien Sonntagen hätte zumindest eine To-Do-Liste Pause, denn man muss nicht Einkaufen gehen”.

http://www.kab.de   www.allianz-fuer-den-freien-sonntag.de

 

Parlamentarier und Sozialexperten fordern unbedingten Erhalt des Sonntagsschutzes

Von: © KAB Bundesverband /Pressestelle / www.kab.de

Heute ist Internationaler Tag für den freien Sonntag / Parlamentarier und Sozialexperten fordern unbedingten Erhalt des Sonntagsschutzes

Breites Bündnis aus gewerkschaftlichen, wirtschaftsethischen und sozialpolitischen Verbänden will Europäische Arbeitszeitrichtlinie mitgestalten.

Brüssel/München 03. März 2015  – Auf einer Fachveranstaltung im EU-Parlament haben sich Parlamentarier mit Verfechtern des  arbeitsfreien Sonntags solidarisch erklärt. Im Zuge der Neugestaltung der Europäischen Arbeitszeitrichtline steht zu befürchten, dass die  Interessen der Wirtschaft über das Gemeinwohl gestellt und der Schutz des Sonntags als arbeitsfreier Tag in der Woche gekippt wird.

 Immer mehr Unternehmen üben Druck aus, damit Arbeitnehmer rund um die Uhr und an sieben Tagen in der Woche zur Verfügung stehen, und diesem Druck müssen wir uns widersetzen”,  so  die österreichische EU-Abgeordnete Evelyn Regner von der S&D. `Der Sonntag, so Regner, sei ein guter gemeinsamer Moment für alle, um Pause zu machen, Kultur und Gemeinschaft zu erleben und sich sozial zu engagieren.´ Derzeit arbeiten allein in Deutschland bereits rund elf Millionen Erwerbstätige auch an Sonn- und Feiertagen – ein Zuwachs von drei Millionen seit 1995.

Traditionell wird der Sonntag als biblischer Feiertag verstanden (3.Gebot: Der siebte Tag ist ein Ruhetag). In den ersten nachchristlichen Jahrhunderten war der Sonntag aber kein Ruhetag. Das änderte sich am 3.  März 321, als der römische Kaiser Konstantin ein entsprechendes Gesetz erließ: Alle (..) sollen am verehrungswürdigen Tag der Sonne ruhen!

Der deutsche EU-Abgeordnete Thomas Mann von der EVP betonte, dass die Initiative für den Sonntagschutz längst religionsübergreifend viele Befürworter gefunden habe und sich u.a. auch muslimische Vertreter für den Schutz des Sonntags aussprächen.”Es gibt im Rahmen der Arbeitszeitrichtlinie  einige Gutachten, die sagen, dass sei EU-weit nicht zu regeln, da sind wir noch mitten im Diskussionsprozess. Doch wir müssen den Sonntag als freien Tag erhalten!”

Mit einer Fülle von Aktionen, unter anderem in Fußgängerzonen und auf Marktplätzen, macht die Allianz für den freien Sonntag heute auch bundesweit auf den Sonntagschutz aufmerksam. “Selbstverständlich gibt es immer Interessengruppen, die den Sonntag opfern, sprich zu Lasten der Menschen und des Gemeinwohls komplett durchökonomisieren wollen, ” kritisiert der Wirtschafts- und Sozialexperte Hannes Kreller von der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands KAB und federführendes Mitglied in der Sonntagsallianz. “Wir verlangen von der Bundesregierung ein Gesetz, das den rechtlichen Wildwuchs auf Länder- und Gemeindeebene kappt, der immer mehr Sonntagsarbeit ermöglicht!”

IMG_0061 IMG_0006 IMG_0001 IMG_0005 IMG_0002

> Zum Vergrößern klicken Sie bitte einfach auf die Fotos.

 

 

Thomas Mann zur Aufklärung von Steuerskandalen berufen

PRESSEMITTEILUNG

Straßburg, den 13. Februar 2015

 Thomas Mann zur Aufklärung von Steuerskandalen berufen

Der hessische CDU-Europaabgeordnete Thomas Mann wurde von seiner christdemokratischen EVP-Fraktion in den Sonderausschuss zur Untersuchung von Steuerpraktiken berufen. Dieser soll Konstruktionen aufdecken, durch die es internationalen Konzernen gelingt, Steuerzahlungen weitestgehend zu vermeiden. Dadurch entgehen dem Fiskus in der EU Billionen Euro. Die Leidtragenden sind die kleinen und mittelständischen Unternehmen, die Arbeitnehmer und alle Bürger, die redlich ihren Steuerpflichten nachkommen. Das Europäische Parlament hatte gestern die Einsetzung dieses Ausschusses, der zunächst ein halbes Jahr lang tätig sein soll, mit 612 gegen 19 Stimmen beschlossen.

“An Vorverurteilungen über spezielle Länder werde ich mich nicht beteiligen. Wir müssen unparteiisch, seriös und akribisch vorgehen, Verantwortliche aus Wirtschaft und Politik vorladen und uns vor Ort in  verschiedenen EU-Mitgliedstaaten sachkundig machen. Da die Grenze zwischen “legal” und “legitim” verwischt ist, benötigen wir meiner Ansicht nach mindestens ein Jahr, um Licht ins Dunkel der Privilegien und Praktiken zu bringen. Dazu gehört neben qualifizierten Analysen die Entwicklung von konkreten, nachhaltigen Lösungen. Es muss uns gelingen, die eindeutig bestehende Gerechtigkeitslücke zu schließen und die Hinterziehung von Steuergeldern wirksam zu bekämpfen”, sagte Thomas Mann in Straßburg.