+++ TAXE-Ausschuss geht in die zweite Runde +++

Der TAXE Sonderausschuss hat seine Arbeit mit der Abstimmung in der November-Plenarwoche in Straßburg beendet. Der Bericht wurde mit großer Mehrheit im Europäischen Parlament aufgenommen. Dazu finden Sie meine Stellungnahme unter folgenden Link weiter unten.

Gestern hat das Europäische Parlament in Brüssel beschlossen, dass der TAXE-Ausschuss in die zweite Runde geht. Mit dem TAXE 2-Sonderausschuss wollen wir in den kommenden sechs Monaten die Unterlagen sichten und behandeln, die uns bisher nicht zur Verfügung standen.

Ich werde auch diesem Sonderausschuss angehören und freue mich auf diese Herausforderung. In den EU-Mitgliedstaaten muss endlich mehr Fairness im Steuerwettbewerb entstehen – zugunsten unserer Bürgerinnen und Bürger sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen.

Link: Stellungnahme Thomas Mann MdEP:

 Stellungnahme Thomas Mann TAXE 2

 

 

 

22.07.2015 Der Landesverband der Europa-Union traf sich zu einem Festabend. Dabei wurden auch die Preisträger in einem Redewettbewerb geehrt.

Europa-Politiker mit Preisträgern (von links): Hildegard Klär, Igors Gubarev, Lukas Rehling, Thomas Mann, Alisia Casemiar, Fabian Treber, Clara Willand Sven Simon und Ramunas Misiulis.
Europa-Politiker mit Preisträgern (von links): Hildegard Klär, Igors Gubarev, Lukas Rehling, Thomas Mann, Alisia Casemiar, Fabian Treber, Clara Willand Sven Simon und Ramunas Misiulis.
 
22.07.2015 – Der Landesverband der Europa-Union traf sich zu einem Festabend. Dabei wurden auch die Preisträger in einem Redewettbewerb geehrt.
 

Kreis Offenbach. 

Zur 64. Landesversammlung des Landesverbandes der überparteilichen, unabhängigen Nichtregierungsorganisation Europa-Union Deutschland wurde ein Europäischer Festabend im Bürgerhaus der Kreisstadt Dietzenbach veranstaltet. Dazu hatte der Landesverband der Europa-Union Hessen unter seinem Vorsitzenden Thomas Mann (MdEP) eingeladen. Die Organisation des Abends lag maßgeblich bei Christel Germer und Ralf Hügel von der Europa-Union Offenbach.

In feierlichem Ambiente eröffnete Mann den Festabend, der – geprägt durch die aktuellen Diskussionen über den Verbleib Griechenlands in der Eurozone – unter besonderer Aufmerksamkeit stand. Mann stellte die Bedeutung der Europäischen Union (EU) gerade vor der aktuellen Krise heraus und zeigte auf, dass es sich trotz der enormen Herausforderungen lohne, für Europa zu kämpfen. Europa sei eine Erfolgsgeschichte, die neben der Friedenssicherung auch in wirtschaftlicher Hinsicht eine Bereicherung für die einzelnen Mitgliedsstaaten sei.

Für das Land Hessen ging Staatsministerin Lucia Puttrich (CDU) auf die vielfältigen Betätigungsfelder Hessens in Europa ein und zeigte den Zuhörern, wie wichtig die EU für den Wirtschaftsstandort Hessen im Herzen Europas sei. Das Ballungszentrum im Rhein-Main-Gebiet profitiere wie kein anderes europäisches Gebiet vom europäischen Einigungsprozess.

Landrat Oliver Quilling (CDU), gleichzeitig Kreisvorsitzender der Europa-Union Offenbach, freute sich, dass der Landkreis Austragungsort des landesweit beachteten Europäischen Festabends sei. Gerade in der Region gelinge es, den lebendigen Mix der Kulturen und Traditionen als Bereicherung zu empfinden. „Der Landkreis lebt die europäische Idee!“, so Quilling.

Sieger aus Langen

Im Anschluss erläuterten Mann und der stellvertretende Landesvorsitzende Sven Simon (Buseck) die Redewettbewerbe für Schüler hessischer Oberstufen sowie den zum dritten Mal ausgerichteten Wettbewerb für Studenten hessischer Hochschulen. In der Folge trugen die Teilnehmer ihre Redebeiträge vor, in denen sie auf kreative Weise und mit spitzer Feder für den europäischen Gedanken warben.

Für die besten Reden zeichneten Thomas Mann und Sven Simon die Schüler und Studierenden mit Geldpreisen aus. Beim Oberstufenwettbewerb kamen alle Sieger von der Dreieichschule Langen: Alisia Casemiar, Fabian Treber und Clara Willand. Im Hochschulwettbewerb siegten Lukas Rehling aus Mittenaar und Igors Gubarev aus Gießen

Erfolgreiche Reformpolitik

Den zweiten Höhepunkt des Abends bildete die Festrede des Stellvertretenden Botschafters der Republik Litauens, Ramumas Misiulis, der eigens aus Berlin angereist war. Das 1990 von der Sowjetunion unabhängig gewordene Land im Baltikum ist 2004 Mitglied der Europäischen Union geworden und gehört seit dem 1. Januar 2015 als 19. Mitglied der Eurozone an.

Misiulis berichtete von der Zuwendung seines Landes zum Westen und stellte dabei die erfolgreiche Reformpolitik Litauens aus eigener Anstrengung in den Vordergrund. Der baltische Staat sei durchaus bereit, Flüchtlinge aufzunehmen. Das alleine löse das Problem nicht. „Im Gegenteil: Es werden noch mehr Flüchtlinge kommen“, so der Gesandte. Vielmehr gelte es, die Ursachen der Problematik zu bekämpfen. In Hinblick auf den Ukraine-Konflikt rechnete der Diplomat scharf mit Russland ab, während er in der Griechenland-Krise weitreichende Strukturreformen der Hellenischen Republik forderte. Der Gesandte schloss mit einem leidenschaftlichen Appell: „Die Staaten und Regierungen müssen nationale Erwägungen zurückstellen und stärker gemeinsam vorangehen!“

http://sdp.fnp.de/lokales/kreise_of_gross-gerau/Thomas-Mann-zeichnete-junge-Redner-aus;art688,1505032

Redezeit – Wie hoch ist der Preis?

Redezeit

Wie hoch ist der Preis?

Mittwoch, 15. Juli 2015, 21:05 bis 22:00 Uhr
Mittwoch, 15. Juli 2015, 21:05 bis 22:00 Uhr (NDR Info Spezial)

Wie hoch ist der Preis? EU gibt Griechenland weiter Kredit

Zwei Miniaturfiguren stehen neben einer griechischen Euromünze © dpa

Athen muss im Gegenzug für weitere Hilfen harte Sparauflagen erfüllen.

Die EU hat sich auf ein drittes Hilfsprogramm für Griechenland geeinigt. Allerdings muss Athen harte Sparauflagen erfüllen. Wie schwierig ist nun die Lage für die griechische Regierung? Ist der Grexit tatsächlich vom Tisch? Kann das Hilfsprogramm noch scheitern? Die Einigung war auch unter den Geberländern hart umkämpft. Ist die EU zerrissen? Welche Rolle spielt Deutschland in der Eurozone? Warum erfährt Berlin so viel Kritik aus anderen Ländern?

Teilnehmer:

Ulrike Guérot, Politikwissenschaftlerin und Direktorin des “European Democracy Lab”

Sven Giegold, Mitglied der Grünen-Fraktion im Europa-Parlament

Thomas Mann (CDU), Mitglied der Europäischen Volkspartei im Europa-Parlament

Christian Buttkereit, ARD-Studio Athen

Moderation:

Matthias Franck

Diskutieren Sie mit, sagen Sie Ihre Meinung!

An den Redezeit-Sendetagen können Sie ab 20.30 Uhr unter der kostenfreien Telefonnummer (0 8000) 44 17 77 anrufen und Ihre Fragen stellen. Für Anrufer aus dem Ausland lautet die kostenpflichtige Rufnummer +49 40 44 17 77. Oder Sie schreiben eine Mail mit dem unten anhängenden Formular.

 

http://www.ndr.de/info/sendungen/redezeit/Wie-hoch-ist-der-Preis,sendung382998.html

Der DALAI LAMA in Hessen (2) Große Geburtstagstournee – “weltweit leuchtendes Beispiel”

Beitrag und Fotos von: Christian P. Stadtfeld / 15.07.15 – FRANKFURT

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Er wird gefeiert wie ein Popstar und hat immer ein Lächeln im Gesicht. Für einen 80-Jährigen, der die meiste Zeit im Schneidersitz verbringt, ist das nicht schlecht. Er steht täglich um 3 Uhr morgens auf, meditiert und dann beginnt sein Tag. Der Dalai Lama war in den letzte Tagen in Hessen auf “Geburtstagstournee”, denn sein rundes Jubiläum soll ordentlich gefeiert werden – in New York, Los Angeles, Wiesbaden und Frankfurt.

In der Jahrhunderthalle in Frankfurt am Main wollten alle gratulieren, insgesamt fast 3.000 Menschen. Freie Plätze gab es nicht mehr. Innen wurde gejubelt, draußen auf der Straße protestiert. Knapp 200 Anhänger der buddhistischen Shugden-Strömung fühlen sich vom geistliche Oberhaupt der Tibeter unterdrückt. Eine Gruppe Chinesen protestierte lautstark zudem gegen die vom Dalai Lama geforderte Unabhängigkeit Tibets. Die Polizei war vor Ort – zu größeren Auseinandersetzungen kam es nicht.

Geburtstagstorte, ein Ständchen und noch viel mehr. Vier Stunden dauerte die Feier in der Jahrhunderthalle, fast zwei war das geistliche Oberhaupt dabei. Musik, Kultur und politische Reden bildeten das Programm. Unter den Rednern waren Bundestagsabgeordneter Michael Brand als Vorsitzender des Menschenrechtsausschusses in Berlin und Europaabgeordnter Thomas Mann als Präsident der Tibet Interest Group im Europäischen Parlament (beide CDU)

“Ich will Ihnen danken für Ihr weltweit leuchtendes Beispiel für die großartige, einzigartige spirituelle Führung des tibetischen Volkes in so schwieriger Zeit. Es ist eine kurze Spanne in den tausenden Jahren dieser beeindruckenden Kultur, die auch den Versuch der kulturellen Unterdrückung und der massiven Verletzung der Menschenrechte überstehen wird”, so Brand. “Tibeter sind nicht aggressiv gegenüber anderen, es gibt keinen Grund aggressiv zu den Tibetern zu sein.”

In seiner Rede machte auch Mann deutlich: “Unser Versprechen zu Ihrem 80. Geburtstag: Wir werden niemals schweigen. Wir werden uns weiterhin mit aller Kraft für die Rechte der Tibeterinnen und Tibeter einsetzen.” Und dabei gelten die Worte des Dalai Lama: “Die Liebe und das Mitgefühl sind die Grundlagen für den Weltfrieden – auf allen Ebenen.”  +++

http://osthessen-news.de/n11506657/gro%C3%9Fe-geburtstagstournee-weltweit-leuchtendes-beispiel.html

 

Griechenland – Bouffier bleibt skeptisch

 

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15.07.2015 / Von 

Foto: dpa
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (rechts) begrüßt Jean-Claude Juncker, den Präsidenten der EU-Kommission.

Beim hessischen Empfang in Brüssel dominiert die Griechenland-Krise. Sowohl Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier, als auch die hessischen Parteien stehen dem Ergebnis des Griechenland-Gipfels eher skeptisch gegenüber.

Wahrscheinlich wären die Töne deutlich kritischer ausgefallen beim Jahresempfang der griechischen EU-Vertretung. Doch es war die Vertretung des Landes Hessen, die am Dienstagabend Abgeordnete, europäische Beamte und Lobbyisten nach Brüssel eingeladen hatte.

Dort warb Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) für die Vereinbarung für Griechenland, die die europäischen Staats- und Regierungschefs tags zuvor gefunden hatten, um ein Ausscheiden des Landes aus der Eurozone zu verhindern. „Das war am Ende eine kluge staatspolitische Entscheidung“, sagte Bouffier. Sie solle „kein Anlass für Häme oder extreme Beurteilungen“ sein, befand der Regierungschef. Auf dem Podium, wo mit EU-Kommissar Günther Oettinger und der hessischen Europaministerin Lucia Puttrich zwei weitere CDU-Politiker auftraten, bekam er dafür nur Beifall. Oettinger wählte eine drastische Formulierung für den Fall, dass Griechenland aus der Eurozone ausgeschieden wäre: „Wir hätten ein Notstandsgebiet á la Somalia“, sagte er.

Am Mittwoch sah die Sache aus Bouffiers Sicht schon wieder etwas anders aus. Die Rede des griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras habe ihn „fassungslos“ gemacht, kommentierte der hessische Ministerpräsident. Auch in seinem Gespräch mit dem Präsidenten der EU-Kommission, Jean-Claude Juncker, habe dieser „eine hohe Portion von Skepsis“ offenbart und „keine Spur von Euphorie“, berichtete der Gast aus Hessen.

Skepsis bei Europa-Grünen

Zuvor hatte Bouffier deutlich für den Kompromiss mit Tsipras geworben, auch beim Treffen mit den EU-Abgeordneten von CDU und CSU. Die Vorteile der Lösung überwögen ihre Nachteile, griff er eine Formulierung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf.

Auch Bouffiers Vize Tarek Al-Wazir (Grüne) ging in die eigenen Reihen und vertrat bei grünen Europaparlamentariern die Position, man möge die Vorteile der Vereinbarung sehen.

Unter den deutschen Grünen-Abgeordneten allerdings stoßen die Ergebnisse auf größte Skepsis. Der nordhessische Grünen-Abgeordnete Martin Häusling etwa urteilt, die Bundesregierung habe sich „miserabel“ verhalten und sei „schulmeisterlich“ aufgetreten. Es müsse „ein grundsätzliches Umdenken“ geben, weil der Weg der Staatssanierung durch Sozialabbau „nach unten“ führe.

Ähnlich sieht der hessische SPD-Europaabgeordnete Udo Bullmann die Sache. Er verteidigt zwar die Vereinbarung, da der Grexit, also das Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone, noch schlimmere Folgen gezeitigt hätte. Der Sozialdemokrat kritisiert aber zugleich die Austeritätspolitik. „Die Politik der Auflagen war richtig. Es waren aber die falschen Auflagen“, betont er.

„Ein deutsches Diktat“

Die Frankfurter Piratin Julia Reda, die sich der Grünen-Europafraktion angeschlossen hat, sprach von den „schwärzesten Stunden der Europäischen Union, weil die Solidarität, die Deutschland nach dem Krieg erfahren hat, ausgeblieben ist“. Und der Fraktionschef der Linken im hessischen Landtag, Willi van Ooyen, nannte das Ergebnis des Gipfels „nichts anderes als ein deutsches Diktat“. Bouffier und andere Unionspolitiker nähmen in Kauf, die Krise zu lösen, indem sie die humanitäre Katastrophe in Griechenland weiter verschärften.

Auch die Unionsabgeordneten zeigten nicht rundum zufrieden, verteidigten aber das vereinbarte Paket. „Ich hätte mir eine Lösung gewünscht, bei der die Reeder ihre Privilegien verlieren“, nannte der hessische CDU-Europaabgeordnete Thomas Mann einen Punkt.

Doch über solche Details sprachen Bouffier, Oettinger und Puttrich nicht auf der Bühne. Sie betonten die herausragende Bedeutung der europäischen Einigung, die nicht aufs Spiel gesetzt werden dürfe. In der Ukraine, in Nordafrika oder Syrien, im Umgang mit terroristischen Gefahren, bei der Hilfe für Flüchtlinge – überall würden europäische Lösungen benötigt, betonte der Ministerpräsident. „Die Grundfrage war: Kann Europa zusammenbleiben?“

Das Publikum klatschte und begab sich, nachdem der Regen des Tages freundlicherweise abgezogen war, auf die Dachterrasse der hessischen Vertretung. Vor zehn Jahren hatte Hessen etwa die gleiche Wirtschaftskraft wie Griechenland. Heute beträgt das Bruttoinlandsprodukt der Griechen nur noch 180 Milliarden Euro, während die Hessen auf 250 Milliarden Euro geklettert sind. Da sind auch noch ein paar Euro übrig für Rheingauer Wein und Pfungstädter Bier in Zeiten der europäischen Krise.

 

http://www.fr-online.de/rhein-main/griechenland-bouffier-bleibt-skeptisch,1472796,31230810.html

 

 

 

TTIP: Podiumsdiskussion brachte wenig Licht hinter das Freihandelsabkommen

TTIP: Podiumsdiskussion brachte wenig Licht hinter das Freihandelsabkommen

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Foto: fuldainfo

Fulda. Trotz aller redlicher Bemühungen des CDU Europaabgeordneten Thomas Mann, das zwischen den USA und Europa angestrebten Freihandelsabkommen TTIP, in ein positives Licht zu rücken, überwog bei den meisten der knapp einhundert Besuchern der von der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Diözesanverband initiierten Veranstaltung im Fuldaer Bonifatiushaus zum Schluss die Skepsis bis hin zur Ablehnung. Zusammen mit neun Kooperationspartnern präsentierte die KAB neben Mann auf dem Podium die Bundestagsabgeordneten Sabine Leidig (Die LINKE) und Nicole Maisch (BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN), den Vizepräsidenten der IHK Fulda und Geschäftsführer von tegut, Thomas Gutberlet sowie den Aachender KAB Diözesanvorsitzenden Volkswirt Ralf Welter. Die Diskussion leitete der Journalist Rudolf Letschert aus Bad Aibling.

„Wir haben schon einiges an Transparenz gewonnen“ wusste Thomas Mann einen Tag nach der Abstimmung im Europäischen Parlament zu berichten. Während es seitens der Verhandlungsführer der EU-Kommission zunächst den Wunsch gab, nur den EU-Handelsausschuss einzubeziehen, haben sich nunmehr eine Reihe von Ausschüssen mit der Problematik auseinandergesetzt. Über 180 Änderungsvorschläge wurden von diesen erarbeitetet und mit der Abstimmung letzter Woche mit einer Mehrheit von 435 Stimmen gegenüber 241 Nein-Stimmen und 32 Enthaltungen, der EU-Kommission als Empfehlung des EU-Parlaments mit auf den Verhandlungsweg gegeben. „Dass dies möglich war ist auch dem starken zivilgesellschaftlichen Engagement zu verdanken“ betonte Mann und forderte dazu auf, auch weiterhin die Entwicklung kritisch mit zu verfolgen. Er selbst steht dem Abkommen grundsätzlich positiv gegenüber und sieht in TTIP ein Instrument für nachhaltiges Wachstum. „Meine Zustimmung erhält dieses jedoch nur unter den Bedingungen, dass bestimmte soziale und ökologische Standards erhalten bleiben“ und führte beispielhaft dazu aus, dass gerade auch europäische Agrarprodukte nicht benachteiligt werden dürften. In einer Negativ-Liste müssten die Ausnahmeregelungen klar definiert werden, dazu gehörte u. a. auch die öffentliche Daseinsvorsorge. Inwieweit seine persönlichen Vorstellungen als auch die vom Parlament beschlossenen Änderungsvorschläge in den Verhandlungen Berücksichtigung finden werden, bleibt abzuwarten.

Sabine Leidig stellte infrage, ob es überhaupt notwendig sei, den globalen Handel noch zu steigern. „Wir leben in einer Konsumgesellschaft, in der wir eher darüber nachdenken müssen, an welcher Stelle wir uns der Konsumlogik mehr entziehen müssten“. Sie befürchtet, dass durch den geplanten Abbau von nicht tarifären Handelshemmnissen und die damit verbundene „Harmonisierung“ eher der Wirtschaft als den Menschen gedient sei. „Wenn Politik sich hier einmischt, müssten mehr Rahmenbedingungen für ein sozial-ökologisches Wirtschaften im Vordergrund stehen“ so Leidig. Die Art und Weise der Verhandlungen, wie bisher auch veröffentlichte Teile des Abkommens, sind für die streitbare Linke ein Generalangriff auf die Demokratie und führten zur Aushöhlung und Delegitimierung europäischer Politik.

Nicole Maisch (BÜNDNIS90/DIE GRÜNBEN) forderte, dass für Handelsbeziehungen klare Standards vorgegeben sein müssen. Nur wenn Standards von den Partnern gegenseitig anerkannt würden, könne es auch zu einem fairen Handel und Wirtschaften auf Augenhöhe zwischen den Wirtschaftsmächten führen. Derzeit sei sie jedoch stark beunruhigt, das offensichtlich nur die jeweils niedrigeren Standards in dem Abkommen Bestand hätten. Wie ihre Bundestagskollegin und auch Ralf Welter von der KAB kritisierte sie die Planung der Einrichtung von privaten Schiedsgerichten. Auch der derzeitige Kompromissvorschlag, staatliche Richter in Schiedsgerichte einzuberufen überzeugt Maisch nicht. Vielmehr sollten die vorhandenen Strukturen der Gerichtsbarkeit genutzt werden.

Thomas Gutberlet appellierte für ein Abkommen, dass von Ausgewogenheit gekennzeichnet sein sollte. Er verwies darauf, dass mit diesem Abkommen die persönliche soziale Wirklichkeit der Menschen verändert würde und merkte deshalb an, dass Handel ohne einen Ordnungsrahmen keine Vorteile bringen würde. Als IHK Vizepräsident plädiere er für die Förderung des Handels auch durch entsprechende bilaterale Abkommen, wenn diese dazu dienen Unsicherheiten in unterschiedlichen Rechtssystem wie auch Handelshemmnisse zu beseitigen. Dabei müssten jedoch die unterschiedlichsten Gegebenheiten, vom kleinen über mittlere bis hin zu Großbetrieben und deren Wohlergehen Berücksichtigung finden. Als Geschäftsführer von tegut sieht er mögliche Aufweichungen bei Lebensmittelstandards durch TTIP nicht ohne Skepsis. Die in seinem Konzern gelebte Nachhaltigkeitsphilosophie hofft er dennoch, weiter praktizieren zu können. Insgesamt sei die Lebensmittelbranche gegenüber TTIP neutral bis positiv gestimmt. Einzig ein großer Konzern in Österreich habe sich aufgrund einer befürchteten Beeinträchtigung des „Regionalitätsprinzips“ klar gegen TTIP ausgesprochen.

Aufgrund der derzeit vorliegenden Erkenntnisse über den Verhandlungsstand sieht der KAB´ler Volkswirt Ralf Welter kaum einen Spielraum, sich für TTIP auszusprechen. Die im Investitionsschutzabkommen geplanten Schiedsgerichte entsprechen keinen demokratischen Grundsätzen. Auch die Art der Verhandlungen lassen nach seiner Ansicht demokratische Regeln außeracht. Er gibt Mann zwar Recht, dass durch das konzertierte Engagement von vielen Nichtregierungsorganisationen dies auch bei den EU-Parlamentariern wahrgenommen wird, aber am Verhandlungstisch der EU-Kommission seien diese, im Gegensatz zu den Konzernvertretern immer noch nicht dabei. „Dies kann nicht sein, handelt es sich doch bei dem Freihandelsabkommen nicht um irgendein Abkommen zwischen zwei Vertragsparteien, sondern um einen Gesellschaftsvertrag, der unsere Lebenswirklichkeit beeinflussen wird“ so Welter. Stark zweifelt er das in Aussicht gestellte „Wohlstandswachstum“ an und verweist darauf, dass seit 1950 der Handel auf das 40-fache gestiegen sei, das Bruttoinlandsprodukt im gleichen Zeitraum jedoch nur auf das 8,5 fache. Im Gegenteil sieht er deutliche Gefahren nicht nur für Verbraucher und Arbeitnehmer aufgrund möglicher Einschränkungen bei ökologischen und sozialen Standards, sondern auch für viele mittelständige Unternehmen in Europa, die gerade von „Nischenprodukten“ leben. „Eine Angleichung technischer Standards birgt die Gefahr, dass ´Billigproduktionen´ noch mehr Gewicht erhalten und diese Produkte werden dann eher in Billiglohnländern produziert“ fürchtet Welter sogar mögliche Einbrüche auf dem europäischen Arbeitsmarkt. Insbesondere sieht er auch eine Gefährdung in den Entwicklungsländern. Produktionsbereiche, die dort derzeit aufgebaut werden und am wachsen sind, werden in vielen Fällen dann nicht mehr Stand halten können. „Wir als KAB verweigern uns nicht, einer vernünftigen Beseitigung von Handelshemmnissen“ so der Aachener KAB Vorsitzende. Dies bedürfe jedoch einer Positivliste, das heißt, einem Abkommen, dass dezidiert aufzählt, wo etwas verändert werden kann und sollte und nicht einer Negativliste, die alle Wirtschafts- und Lebensbereiche betreffe bis auf einige genannte Ausnahmen. „Wenn das Abkommen erst einmal umgesetzt wird, kann es sein, dass erst an dieser Stelle auffällt, welche Ausnahmen man eigentlich noch hätte benennen müssen. Dann wird es aber zu spät sein“ befürchtet Welter.

Eine angeregte Diskussion mit dem Publikum machte deutlich, dass die große Zahl von ungeklärten Fragen, die wohl aufgrund der „Geheimverhandlungsstrategien“ auch nicht geklärt werden dürften bevor das Gesamtpaket zur Abstimmung vorliegt, auf wenig Gegenliebe stößt. So blieb auch Michael Schmitt, KAB Diözesansekretär, der sich für die Veranstalter bei den Podiumsteilnehmern mit einem fair gehandelten Kaffeepräsent bedankte, nur übrig, darum zu bitten die Verhandlungen um TTIP weiter kritisch zu begleiten und lud gleichzeitig zur geplanten Großdemonstration am 10. Oktober in Berlin ein. +++ fuldainfo

http://www.fuldainfo.de/fdi/ttip-podiumsdiskussion-brachte-wenig-licht-hinter-das-freihandelsabkommen

TTIP Statement – Thomas Mann MdEP

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Liebe Bürgerinnen und Bürger,

täglich erhalte ich Anfragen von Bürgern, die sich besorgt über das TTIP-Abkommen zeigen. Im Europäischen Parlament und bei Veranstaltungen in Hessen haben wir etliche Debatten geführt. Einen Teil der Bedenken teile ich, habe jedoch den Eindruck, dass gezielt Fehlinformationen in die Welt gesetzt werden, um differenzierte Meinungen zu verhindern.

Grundsätzlich begrüße ich die Idee des Freihandels als ein Element der globalisierten Welt. Die Europäische Kommission führt die Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten im Auftrag der EU. Wir Europa-Abgeordnete haben Druck auf die Kommission ausgeübt, sodass ein Großteil der verhandelten Texte mittlerweile im Internet veröffentlicht und frei einsehbar ist. Diese Transparenz trägt zur Versachlichung der Debatte bei und macht deutlich, dass die Zeiten von “Verhandlungen hinter verschlossenen Türen” vorbei sind. Erstaunlich finde ich allerdings, dass die Anzahl der Abrufe dieser Informationen ausgesprochen gering ist.

Massenmails, die pauschale Urteile enthalten, sind destruktiv. Viele Themen zu TTIP sind wegen ihres Umfangs und ihrer Komplexität weder mit einem Ja noch mit einem Nein zu entscheiden. Meine Kolleginnen und Kollegen der CDU-CSU-Fraktion im Europäischen Parlament nehmen die Befürchtungen der Bürger ernst und wollen Misstrauen, Unklarheiten und Widersprüche aus dem Weg räumen.

Vom Freihandelsabkommen erhoffen wir uns wirtschaftlichen Aufschwung für eine Vielzahl von Branchen, der allen zu Gute kommen soll. In über 130 Staaten gibt es bereits 3.000 ähnlich gelagerte Abkommen. In den Verhandlungen mit den USA ist es zwingend notwendig, dass unsere hohen europäischen Sicherheits-, Hygiene – und Qualitätsnormen nicht abgebaut werden. Unser Niveau an Schutzmaßnahmen darf nicht abgesenkt werden. Amerikanische Risikotechnologien wie Fracking oder Gentechnik sollen keinen Einzug bei uns halten.

Die öffentliche Daseinsvorsoge bleibt garantiert – einen Abbau der Kompetenzen unserer Kommunen wird es nicht geben! Die lokale Wirtschaftsförderung muss ihre Existenzberechtigung behalten. Verbraucher- und Umweltschutz werden nicht an das amerikanische Niveau angepasst. Ausgeklammert bei den Verhandlungen sind der Kultur – und der Medienbereich.

Ich bin gegen private Schiedsgerichte. Wir benötigen dagegen öffentliche Schiedsgerichte, die Rechtschutzsicherheit beiden Streitparteien bieten. Sie haben sich in jedem Fall an Recht und Gesetz unserer EU-Mitgliedstaaten orientieren. Auf lange Sicht sollen Streitverhandlungen vor einer neu einzurichtenden gerichtlichen Institution stattfinden, etwa einem Europäischen Handelsgerichtshof mit einem ordnungsgemäßen Instanzenzug.

Ich freue mich, dass es gelungen ist, im Europäischen Parlament eine ausführliche Debatte zu führen und nicht nur im Freihandelsausschuss. Über 14 Fachausschüsse, darunter meine beiden für Beschäftigung und Soziales sowie Wirtschaft und Währung, haben Anhörungen durchgeführt und eigene Berichte verabschiedet.

Derzeit findet die neunte Verhandlungsrunde in den USA statt. Als “geistige Wegzehrung” hat die Kommission Positionen aus dem Europäischen Parlament mit im Gepäck. Ich setze darauf, dass die Befürchtungen von Jugendlichen, aus den kleinen und mittelständischen Unternehmen und von etlichen erfahrenen Bürgern ausgeräumt werden können. Bevor wir als Abgeordnete, die nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden, ihr Gesamturteil finden, werden wir die Verhandlungstexte gründlich durchforsten. Dies ist unser Beitrag zum demokratischen Prozess. Erst danach werde ich meine persönliche Entscheidung treffen – im Sinne der Bürger.

Thomas Mann MdEP

“Ich kaufe nicht am Sonntag!”

EU-Parlamentarier, Die Allianz für den freien Sonntag  und KAB üben scharfe Kritik an Wirtschaftskampagne

“Ich kaufe nicht am Sonntag!”

Köln/Brüssel 02. Juni  – Wer sich auch am Sonntag ganz dem Kaufrausch hingeben will,  sollte sich umgehend nach Brüssel aufmachen. Um den Kauf-Konsum anzukurbeln, hat die Stadt die Sonntags-Öffnungszeiten soeben drastisch gelockert und wirbt für ihr zweifelhaftes Geschäftsmodell mit großflächigen Plakaten im gesamten Stadtgebiet unter dem Titel: I shop on sundays!

EU-Parlamentarier und Sozialexperten sind entsetzt. “I don´t shop on sundays!”, empört sich die österreichische EU-Abgeordnete Evelyn Regner von den österreichischen Sozialdemokraten. “Vor allem große Unternehmen drängen derzeit massiv auf eine weitere Öffnung des Arbeitsmarktes am Sonntag. Diesem Wunsch sollten wir nicht nachgeben, auch im Sinne einer wichtigen Bremse für unseren beschleunigten Lebensstil.” Regner und ihr Kollege,  der deutsche EVP-Abgeordnete Thomas Mann, luden jetzt Experten und Fachverbände zu einer Veranstaltung in das EU-Parlament zum “Arbeitsfreien Sonntag” ein. “Wir brauchen eine Zeit des Innehaltens, für sich selbst, für die Familie und für Freunde”, betont Mann. “Was ist uns mehr wert, der Konsum oder soziale Zusammenhalt?”  Regner und Mann sind Mitbegründer der europäischen Arbeitsgruppe “Work-Life-Balance”, unter deren Dach sich neben weiteren EU-Parlamentariern, Sozialverbände, auch Wirtschaftsvertreter versammelt haben. “Auch in Deutschland sägen Wirtschaft, Handel und Politik weiter eifrig am Sonntagsschutz”, trotz einschlägiger Urteile von Bundesgerichten,” erklärt Hannes Kreller von der “Allianz für den freien Sonntag”. “Immer mehr EU-Abgeordnete kommen zu der Überzeugung, daß mit dem Verlust des Sonntags als arbeitsfreien Tag auch ein großes Stück europäische Kulturgeschichte verkauft wird!” Die Bundesvorsitzende der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung KAB, Regina-Dolores Stieler-Hinz warnt davor, daß einmal mehr Frauen zu den Benachteiligten des Sonntags-Shoppings gehören. “Offenbar meint die Wirtschaft, für ihren Profit uns auch noch den letzten Tag der Woche abpressen zu wollen. Das hat nichts mit Freiheit zu tun, sondern ist der pure Konsumterror. Der Sonntag muß Ruhepunkt bleiben; gerade für Frauen, die ohnehin schon mehr und mehr unter prekären Arbeitsverhältnissen und Niedrigstlöhnen leiden.” Der Zeitsoziologe und Beschleunigungstheoretiker Professor Hartmut Rosa von der Universität Jena betonte auf der Veranstaltung,  daß  der freie Sonntag Menschen vor völliger Erschöpfung schütze. «Burnout- und Depressionen entstehen dann, wenn kein Ende der To-Do-Liste in Sicht ist. An An freien Sonntagen hätte zumindest eine To-Do-Liste Pause, denn man muss nicht Einkaufen gehen”.

http://www.kab.de   www.allianz-fuer-den-freien-sonntag.de