Pünktlich – drei Tage vor der Wahl in Griechenland – kündigte die EZB an, jeden Monat 60 Milliarden Euro in den Markt zu pumpen und dafür Staatsanleihen aufzukaufen. Der neu gewählte Ministerpräsident Tsipras wird gejubelt haben. Sollte er eine Sonderregelung für Griechenland durchsetzen – von Zugeständnissen bei der Erfüllung von Auflagen bis zu einem milliardenschweren Schuldenschnitt – werden andere südliche Länder diesem Weg folgen. Welch ein katastrophales Zeichen für die Euro-Staaten, die hart an Reformen gearbeitet und deshalb wieder Wachstum und höhere Beschäftigung erreicht haben.
Angesichts der Politik des billigen Geldes sind die Appelle an die Vernunft – von der EU-Kommission bis zu griechischen Experten – wirkungslos verhallt. Ob Griechenland durch den Linksruck von gestern “seine Würde wieder erlangt”, ist höchst zweifelhaft.
Was lernen wir daraus? Wir, als politisch Verantwortliche, müssen uns viel mehr Zeit nehmen für Informationen über wirtschaftliche Zusammenhänge und qualifizierte Debatten (Investitionsprogramm der EU; Stabilität als Grundlage für Wachstum und Beschäftigung; Konzept der Sozialen Marktwirtschaft). Populisten von Links wie Rechts dürfen nicht das Ruder übernehmen!